Bild: Header Stadtleben Rüsselsheim am Main

Konsumverhalten

Foto: Digitale Medien tragen mit über 0,7 Tonnen zur CO2-Produktion bei (Foto: Stadt Rüsselsheim am Main)
Foto: Kleidung (Copyright: Hannah Morgan / Unsplash)

Rund ein Drittel unserer CO2 Emissionen, so das Umweltbundesamt, entfallen auf den Bereich Konsum. Dahinter verbergen sich nahezu alle Gegenstände, die wir kaufen: Möbelstücke, Haushaltsgegenstände, Textilien, Spielsachen, Elektronik, Dienstleistungen, Bücher, Verpackungen, und so weiter.


Ein erheblicher Teil der Produktion und damit auch der entstehenden Treibhausgase entfallen auf das Ausland. Trotzdem werden diese Emissionen verursacht durch unsere Nachfrage und den Kauf.


Der individuelle Energieaufwand für Produktion und teilweise auch anschließenden Betrieb der Gegenstände und Geräte ist für jede und jeden von uns sehr unterschiedlich. Dinge, die nicht erzeugt werden, erfordern keine Energie. Am Anfang stehen daher die Fragen:

 

  • Benötige ich den Gegenstand?
  • Muss ich ihn im neuen Zustand erwerben?
  • Für welche Qualität und voraussichtliche Haltbarkeit entscheide ich mich?

 

Haltbare Produkte, die wir lange Zeit nutzen, weisen meist die bessere Energiebilanz auf, denn reparieren ist meist effizienter als fortwerfen. Mehrfachnutzung und Weiterverwertung (Textilien, Spielsachen, Bücher und so weiter) sorgen für weitere Einsparungen.

Digitaler Konsum

Drastisch gewachsen ist in den vergangenen 20 Jahren der Energieverbrauch für unseren digitalen Lebensstil. Inzwischen erzeugt die hierfür eingesetzte Energie pro Person durchschnittlich über 0,7 Tonnen CO2 pro Jahr. Das ist rund die Hälfte dessen, was uns in einer nachhaltigen Welt zusteht. Erhebliche Ersparnisse sind möglich, wenn wir elektronische Geräte wie Fernsehen, Computer, Laptop, Playstation, Tablet, Smartphone und so weiter zwar möglichst viele Jahre in Betrieb halten aber möglichst selten anschalten. Denn etwa 40 Prozent der Energielast entfallen auf die Herstellung dieser Geräte. Etwa 30 Prozent verbrauchen die Rechenzentren, die all die Abfragen, Nachrichten, Videos und so weiter verarbeiten, die wir täglich übermitteln oder abfragen. Am Endgerät ist der Verbrauch umso höher, je größer der Bildschirm und je mehr bewegte Bilder (Streaming) übermittelt werden. Insbesondere, wenn man mehr zuhört als hinschaut, ist die Nutzung kleinerer Geräte also sinnvoll. Eine Abschätzung gibt es im Blog des Öko-Instituts.

 

Weitere Informationen:

Link zu Internetseite: Ökoinstitut - Blog zum digitalen CO2-Fußabdruck

Kleidung – Slow fashion

50 Prozent aller Oberteile, Hosen und Schuhe in deutschen Kleiderschränken werden nach weniger als 3 Jahren ausgetauscht. Die wenigsten Sachen sind verschlissen oder kaputt. Neue Kollektionen kommen bei manchen Labels gar monatlich in die Geschäfte. Fast fashion (schnelllebige Mode) belastet die Menschheit massiv und in mehrfacher Weise: hohe Verbräuche an Wasser, Energie und Rohstoffen, hohes Müllaufkommen, Eintrag von verschiedensten Giften in die Umwelt und menschenunwürdige Produktionsbedingungen bei Billigware.


Beherzigen Sie das Motto: Kaufe bewusst, kleide Dich nachhaltig, trage es länger, entsorge umweltschonend. Unter dem Strich spart auch gute, nachhaltig produzierte Kleidung dann noch Geld, wenn ich dreimal mehr für sie ausgebe, aber nur noch eines statt vier Teile kaufe. Das ist mit „Slow fashion“ gemeint.

 

Weitere Informationen:

Link zu Internetseite: Umweltbundesamt - Tipps zu Bekleidung

 

Und was nicht mehr passt oder den Kindern zu klein wurde, kann meist noch weitergegeben werden. Wenn Sie nicht selbst verkaufen möchten: Gut erhaltene Kleidung zur weiteren Verwendung nimmt in Rüsselsheim am Main beispielsweise der Kleiderladen des Deutschen Roten Kreuzes am Bahnhof entgegen.

 

Weitere Informationen:

Link zu Internetseite: DRK-Rüsselsheim - Kleiderladen

Warenvernichtung und Wegwerfartikel

Was beim Online-Handel von Kleidung besonders gravierend ist, gilt auch für zurückgesandte Waren in anderen Bereichen. Vieles wird nicht erneut versandt, sondern ausgemustert, als minderwertig verkauft oder gar vernichtet. Ein drastischer Verlust von Energie und Ressourcen. Umsichtiger Einkauf und Anprobieren im Geschäft spart Energie und vermeidet Müll.

 

Weitere Informationen:

Link zu Internetseite: Tagesschau- Beitrag zum Kreislaufwirtschaftsgesetz

 

Viel Müll und Energie kann auch durch Vermeidung von Einwegverpackungen eingespart werden. Allein 320.000 Pappbecher für Getränke werden in Deutschland pro Stunde entsorgt, beispielsweise für den „Kaffee zum Mitnehmen“ (coffee to go). Ab 2023 darf jede und jeder auch gesetzlich im Schnellimbiss einfordern, dass Speisen und Getränke in mitgebrachte Gefäße abgefüllt werden. Wer fragt, bekommt diese Möglichkeit meist schon heute. Und im eigenen Thermobecher bleibt der Kaffee zudem länger warm. - Mehrweg ist immer der bessere Weg.