Bild: Rathaus Rüsselsheim am Main

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Friedensschutzarbeit

Rüsselsheim auf dem Weg zur Friedensschutzstadt

Die Stadt Rüsselsheim am Main bekennt sich zum friedlichen Miteinander in einer vielfältigen Stadtgesellschaft. Sie übernimmt mit dem verstärkten Engagement in der Friedensschutzarbeit die Verpflichtung, die „Friedenssehnsucht und das Friedensengagement der Menschen in der Stadt aufzugreifen und verstärkt zu einem Grundprinzip künftigen kommunalpolitischen Handelns zu machen“. (Mayors for Peace).


Vereine, Initiativen, Verbände, Projektgruppen und Einzelpersonen sind aufgerufen, sich bei der Erarbeitung eines Friedensschutzkonzeptes zu beteiligen. Ziel ist, Rüsselsheim am Main zu einer lebendigen und aktiven Friedensschutzstadt zu gestalten.


Im März 2019 trat die Stadt Rüsselsheim am Main mit Oberbürgermeister Udo Bausch dem internationalen Städtebündnis „Mayors for Peace“ (Bürgermeisterinnen und Bürgermeister für den Frieden) bei. Das übergeordnete Ziel des Städtebündnisses besteht in dem Erreichen eines dauerhaften Weltfriedens. Die Aktivitäten der „Mayors for Peace“ konkretisieren sich in den Unterzielen der Realisierung einer Welt ohne Atomwaffen und der Realisierung sicherer und widerstandsfähiger Städte.


Durch ihre Mitgliedschaft in dem Städtebündnis der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister für den Frieden ist die Stadt Rüsselsheim am Main aufgefordert, eine Kultur des Friedens zu entwickeln und auf diesem Weg ihre spezifischen friedensrelevanten Themenfelder anzugehen. Darüber hinaus werden Aktivitäten aus dem Aktionsplan der Mayors for Peace durchgeführt.  


Seit vielen Jahren gibt es ein sehr starkes Friedensengagement in der Stadt Rüsselsheim am Main, ausgehend von der Friedensinitiative Rüsselsheim und dem Rüsselsheimer Pfarrer Willi Göttert. Anfang der 1980-er Jahre wurde ein zentraler Platz der Stadt durch die Stadtverordneten in „Friedensplatz“ umbenannt. Dort steht ein Gedenkstein zur Erinnerung an die Atombombenabwürfe in Hiroshima und Nagasaki. An ihn geknüpft ist der Wille, für eine dauerhafte Friedenspolitik ohne Abschreckung zu sorgen. Auf dem Stein stehen die Worte: „Dem Krieg in den Weg gestellt“.


Auch das Konzept der Friedensschutzstadt wurde in dieser Zeit entwickelt. Pfarrer Willi Göttert verwies in einem seiner grundlegenden Aufsätze darauf, dass sich die Gemeinde - bei aller Konkurrenz zwischen ihren Bürgerinnen und Bürgern und auch zwischen den Gemeinden untereinander - zu dem Ort entwickelt hat, in dem die Anwendung friedenspolitischer Grundprinzipien zu einer Selbstverständlichkeit geworden ist. Jede Person in einer Gemeinde weiß, dass sie nur dann gut leben kann, wenn es auch den Mitbürgerinnen und Mitbürgern gut geht, wenn die öffentliche Infrastruktur funktioniert, wenn Achtung und Respekt voreinander Gewalt gar nicht erst entstehen lassen. Streitigkeiten innerhalb der Bürgerschaft werden friedlich ausgetragen. Wenn keine Lösungen gefunden werden, entschieden Gerichte, deren Entscheidungen von allen getragen werden.


In einer Welt, in der einige Staaten noch immer mit militärischer Gewalt ihre Interessen durchsetzen wollen, bedarf es der Friedensorientierung in den Gemeinden und der Entwicklung einer Zivilgesellschaft, in welcher Bürgerinnen und Bürger sich solidarisch für die Verwirklichung eines friedlichen Zusammenlebens einsetzen. Sowohl der Aktionsplan der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister für den Frieden als auch das Friedensschutzkonzept aus den 1980-er Jahren beschreiben den Aufbau einer Kultur des Friedens in den Gemeinden, beruhend auf gegenseitiger Akzeptanz und Wertschätzung. Die Unmenschlichkeit und die Risiken von Atomwaffen, die jegliche Lebensvoraussetzungen zerstören, werden thematisiert. Das Bewusstsein der zukünftigen Generationen soll durch eine alle Bereiche umfassende Friedenserziehung geschärft werden. Das historische Friedensschutzkonzept wird aufgegriffen und auf heutige Bedürfnisse zugeschnitten. Es stellt die Grundlage der jetzigen und zukünftigen Friedensschutzarbeit der Stadt Rüsselsheim am Main dar.

 

Der Friedensschutzkreis Rüsselsheim am Main:

Wer wir sind - was uns bewegt – wie wir agieren und miteinander arbeiten

 

Der Friedensschutzkreis engagiert sich für die Förderung und Stärkung des Friedensbewusstseins der Zivilgesellschaft in Rüsselsheim am Main.

Was ist der Friedenschutzkreis, und was will er erreichen?

Der Friedensschutzkreis engagiert sich für die Förderung und Stärkung des Friedensbewusstseins der Zivilgesellschaft in Rüsselsheim am Main. Mit seiner Arbeit will er Rüsselsheimerinnen und Rüsselsheimer und insbesondere Schülerinnen und Schüler für friedenspolitische Themen sensibilisieren und motivieren, sich für friedenssichernde Ziele regional und weltweit einzusetzen. Im Zentrum der Aufmerksamkeit steht dabei das gewaltfreie Zusammenleben auf kommunaler Ebene. Der Dialog zu Sicherheit und Prävention in der Stadt wird intensiviert.

Darüber hinaus engagiert sich der Friedensschutzkreis für die Stärkung des Bewusstseins für die „Eine Welt“ in der Bevölkerung Rüsselsheims und die Unterstützung der UN Entwicklungsziele als Beitrag zu einer nachhaltigen und friedvollen Gesellschaft.

Der Friedensschutzkreis unterstützt die friedenspolitischen Ziele der Mayors for Peace. Die Folgen eines Krieges und insbesondere von Atomwaffen werden verdeutlicht und ein Konsens in der Zivilgesellschaft für die Verwirklichung einer friedlichen, atomwaffenfreien Welt erzielt. Der Friedensschutzkreis setzt sich für die Verwirklichung einer auf dem Völkerrecht beruhenden, friedlichen und atomwaffenfreien Ordnung ein.

Welche Funktion hat der Friedensschutzkreis?

Der Friedensschutzkreis unterstützt und berät das Friedensschutzbüro in seiner Funktion als Bindeglied zwischen der Politik, der Verwaltung und den in der Friedensschutzarbeit engagierten Bürgerinnen und Bürger. Er begleitet die Aktivitäten der „Mayors for Peace“ und initiiert eigene Friedensschutzaktivitäten.


Der Friedensschutzkreis fördert die Zusammenarbeit aller am Friedensthema interessierten Personen und Initiativen in Rüsselsheim am Main und unterstützt Kontakte und Kooperationen zwischen den unterschiedlichen Akteurinnen und Akteuren. Er initiiert in Zusammenarbeit mit dem Friedensschutzbüro Friedensschutzkonferenzen und thematische oder gruppenbezogene Begegnungsforen.


Wer engagiert sich im Friedensschutzkreis?

Der Friedensschutzkreis wird im Jahr 2022 getragen von:

  • attac, Regionalgruppe Rüsselsheim und Umgebung
  • Christel Göttert
  • Friedensbewegung Pax Christi, Basisgruppe Südhessen
  • Friedenstreff Rüsselsheim und Umgebung
  • Katholische Arbeitnehmer*innen und Betriebsseelsorge Südhessen
  • Pfarramt für Ökumene im Ev. Dekanat Groß-Gerau – Rüsselsheim
  • Sozialverband VdK Kreisverband Groß-Gerau

 

Die Koordination des Friedensschutzkreises hat das Friedensschutzbüro inne.

Im Jahr 2021 wurde der Friedensschutzkreis zeitgleich mit der Aufnahme der Arbeit des Friedensschutzbüros der Stadt Rüsselsheim am Main gegründet. Seitdem hat sich der Kreis der Teilnehmenden beständig erweitert. Er versteht sich als offener Zusammenschluss von Akteurinnen und Akteuren aus der Friedensbewegung, kirchlichen Einrichtungen, Sozialverbänden, Institutionen, Vereinen und Einzelpersonen, die sich für die Friedensschutzstadt Rüsselsheim am Main engagieren. Der Friedensschutzkreis ist offen für Interessierte und lädt interessierte Vereine, Initiativen, Verbände, Projektgruppen und Einzelpersonen zur Teilnahme ein.

Wie handelt der Friedensschutzkreis?

Die friedenspolitischen Themen der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister für den Frieden, die im Aktionsplan der Mayors for Peace formuliert sind, sowie aktuelle Themen erfordern unterschiedliche Formen des Herangehens, der Auseinandersetzung und der Aktion. Der Friedensschutzkreis erarbeitet Vorschläge und setzt diese mit Unterstützung des Friedensschutzbüros um. Friedensrelevante Veranstaltungen, Podien, Aktionen und Projekte werden im Friedensschutzkreis zusammengeführt.

Einen großen Raum nehmen Aktivitäten im Bereich der Erinnerungs- und Gedenkkultur ein. Gedenktage werden zum Anlass genommen, um auf verknüpfte Friedensthemen hinzuweisen. Regelmäßige Friedensschutzkonferenzen mit einem größeren Kreis von kommunalen Akteurinnen und Akteuren fördern den Austausch der Interessierten untereinander. Der Friedensschutzkreis steht für einen friedenspolitischen Dialog jenseits aller Gewaltlogik und Kriegsrhetorik. Er ist dem Friedenshandeln und der zivilen Konfliktbearbeitung verpflichtet.


Wie arbeiten die Mitglieder des Friedensschutzkreises zusammen?

Der Friedensschutzkreis ist eine Plattform der dialogischen Zusammenarbeit und des Erfahrungsaustauschs für die darin engagierten Vertreterinnen und Vertreter aus Vereinen, Organisationen, Institutionen und Einzelpersonen aus Rüsselsheim. Die Zusammenarbeit ist geprägt von gegenseitigem Respekt im Umgang miteinander, Akzeptanz der Unterschiedlichkeit der Mitglieder und Nutzung der Ressourcen der einzelnen Akteurinnen und Akteure. Keinen Platz im Friedensschutzkreis finden antidemokratische Bestrebungen und menschenverachtendes Gedankengut.

Wo steht der Friedensschutzkreis?

Aufbauend auf das sehr starke Friedensengagement in der Stadt Rüsselsheim am Main um die Friedensinitiative Rüsselsheim und dem Rüsselsheimer Pfarrer Willi Göttert, trat die Stadt Rüsselsheim am Main 2019 auf Beschluss der Stadtverordnetenversammlung dem internationalen Städtebündnis der Mayors for Peace bei.

Die Stadt Rüsselsheim am Main bekennt sich seit vielen Jahren zum friedlichen Miteinander in einer vielfältigen Stadtgesellschaft. Sie übernimmt mit dem verstärkten Engagement in der Friedensschutzarbeit die Verpflichtung, die „Friedenssehnsucht und das Friedensengagement der Menschen in der Stadt aufzugreifen und verstärkt zu einem Grundprinzip künftigen kommunalpolitischen Handelns zu machen“. (Mayors for Peace).

Die Gestaltung der Stadt Rüsselsheim am Main zu einer lebendigen und aktiven Friedensschutzstadt wurde insbesondere durch die Gründung des Friedensschutzbüros vorangetrieben. 2021 wurde der einstimmige Beschluss der Stadtverordnetenversammlung gefasst, den ICAN-Städteappell gegen Atomwaffen zu unterschrieben.