Bild: Rathaus Rüsselsheim am Main

08.03.2022

Vom Krieg erschüttert, vom Frieden bewegt

Unter der Überschrift „Krieg erschüttert, vom Frieden bewegt“ lud der Friedensschutzkreis Rüsselsheim am Main Rüsselsheimer Bürgerinnen und Bürger zum persönlichen Austausch anlässlich der Kriegsereignisse in der Ukraine ein. Auf dem Gemeindeplatz vor dem Haus der Kirche Katharina von Bora kamen am Freitag (4. März) ab 15 Uhr rund 50 Personen zusammen, die sich austauschten und miteinander diskutierten.

Mit dieser Veranstaltung gab der Friedensschutzkreis Rüsselsheim den Anwesenden Raum, ihre eigene persönliche Betroffenheit auszudrücken und über die Friedensschutzarbeit hier in Rüsselsheim am Main zu diskutieren. Diese Gelegenheit wurde intensiv genutzt.

Wolfgang Prawitz, Pfarrer für Ökumene im Evangelischen Dekanat Groß-Gerau – Rüsselsheim und Mitglied im Friedensschutzkreis, eröffnete und moderierte die Veranstaltung. Die Mitglieder des Friedensschutzkreises stellten sich mit ihren fachlichen Expertisen vor. Derzeit besteht der Friedensschutzkreis aus den Mitgliedern des Friedenstreffs Dieter Stork und Heinz-Jürgen Krug, Christel Göttert, Ingrid Reidt, die für Pax Christi und die Betriebsseelsorge Südhessen sprach, Vertretern des Sozialverbands VdK und Uta Sandner, Friedensschutzbeauftragte der Stadt Rüsselsheim am Main.
Christel Göttert appellierte eindringlich, alle Friedensbemühungen zu unterstützen, um ein weiteres Leiden der Zivilbevölkerung in der Ukraine zu beenden. Der Wunsch nach Frieden sei unser aller Antrieb und auch die Grundlage für die Friedensschutzarbeit hier in Rüsselsheim am Main. Sie forderte eine Politik, die auf langfristigen Frieden und Deeskalation in Europa abzielt.

Einige Anwesende ergriffen das Wort, um ihre Betroffenheit und ihre Perspektive zu teilen. Teilnehmende riefen dazu auf, dass militaristisches Denken in unseren Köpfen nicht Raum greifen sollte.

Adnan Dayankac, Vorsitzender des Ausländerbeirats, verwies auf die Situation von Flüchtenden auch anhand seiner eigenen Familiengeschichte. Eindrücklich schilderte er die Situation von Studierenden aus Afrika in der Ukraine, die auf der Flucht aus der Ukraine behindert werden. Es käme zu Klagen über das Verhalten polnischer und ungarischer Grenzbeamter gegenüber afrikanischen Flüchtlingen.

Carmen Größ, Geschäftsführerin des Frauenzentrums, richtete die Aufmerksamkeit auf die Situation von Frauen und Mädchen in der Ukraine. Krieg und damit einhergehend Vertreibung und Flucht bedeuten für Frauen und Mädchen immer die Bedrohung durch sexualisierte Gewalt, die weltweit ein Phänomen aller bewaffneten Konflikte ist. Leider werde sexualisierte Kriegsgewalt oft verharmlost oder verschwiegen. Erst nach der Ankunft in Deutschland würden sich viele Frauen trauen über die erlebte Gewalt zu berichten.

Weitere Aktionen und Treffen des Friedensschutzkreises sind in Vorbereitung und werden noch bekannt gegeben. Interessierte sich auch per E-Mail melden an friedensschutzbuero@ruesselsheim.de.

 

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