Das Stadt- und Industriemuseum veranstaltet am Ostersonntag (17. April) einen Aktionstag, um ein Zeichen der Solidarität für die Ukraine zu setzen. Das Museum verzichtet an diesem Tag auf Eintrittsgelder und auf Teilnahmegebühren und bittet stattdessen um Spenden für das bedrohte kulturelle Erbe der Ukraine und ukrainische Museen, die verzweifelt versuchen, ihre Schätze zu retten.

Die Besucherinnen und Besucher erwartet freier Eintritt in die Mitmachausstellung „Wer rennt, wenn’s brennt“ und in allen Abteilungen der Dauerausstellung. Dazu gibt es im Festungshof attraktive Kreativangebote. Unter dem Motto „Da wächst etwas aus Lehm“ können ab 12 Uhr zusammen mit dem Keramiker Thomas Benirschke Objekte und Gefäße aus Ton gestaltet werden. Der Künstler hilft mit bei der Entwicklung der ersten eigenen Idee bis hin zum fertigen Stück. Und wer noch nie das Drehen von Gefäßen auf einer Töpferscheibe ausprobiert hat, kann es Ostersonntag erstmals versuchen und wird beim vierhändigen Dreh auf der Scheibe Erfolge vermelden können. Das Angebot ist für Erwachsene ebenso geeignet wie für Kinder.

Das gilt auch für die offene Druckwerkstatt, in der es ab 13 Uhr bunt wird. Beim Plakat- und Textildruck entstehen farbige Friedensbotschaften, mit Lettern und selbst gestalteten Druckvorlagen, auf Taschen, Pappen oder Papier. Wer Spaß am Gestalten hat, ist eingeladen, hier kräftig in den Farbtopf zu langen.

Wenn die Waffen schweigen, fängt die Arbeit am Frieden erst an. In einer Kuratorinnenführung durch das Museum lässt Museumsleiterin Dr. Bärbel Maul von 14 bis 15 Uhr Wiederaufbaugeschichten aus der Stadtgeschichte aufleben. Es sind Erzählungen vom Überleben, vom Fallen und Aufstehen, von der Auseinandersetzung mit Unrecht und der Überwindung von Hass und Gewalt. Und es wird deutlich: Wer seine Geschichte nicht kennen will, der kann auch nicht an einer friedvollen Zukunft arbeiten.

Die Bürgerstiftung Festung stellt 20 Exemplare des Jubiläumsbands zur Festungsgeschichte zur Verfügung, die gegen eine Spende abgegeben werden. Die Bürgerstiftung unterstützt den Aktionstag auch über die finanzielle Förderung der offenen Keramikwerkstatt.

Die Spenden, die am Ostersonntag eingesammelt werden, gehen an die Organisation World Heritage Watch. Durch den zunehmenden Beschuss ukrainischer Städte durch russische Invasionstruppen geraten die Kulturschätze des Landes in immer größere Gefahr. Da der russische Diktator Putin der Ukraine immer wieder die kulturelle und geschichtliche Eigenständigkeit abgesprochen hat, wird damit gerechnet, dass er das kulturelle Erbe des Landes nicht unbehelligt lassen wird. Bewegliches Kulturgut kann noch in Sicherheit gebracht werden, wenn schnell gehandelt wird, um es zu sichern und dem Zugriff der Invasoren zu entziehen. Den ukrainischen Museen und Kirchen fehlt es aber an Material und Transportmöglichkeiten, um die Kunstgegenstände ordentlich zu verpacken und zu verbringen. World Heritage Watch sammelt für diese Rettungsaktionen Geld und Sachspenden.