Bild: Rathaus Rüsselsheim am Main

22.08.2022

Energiekrise: Stadt ergreift Maßnahmen zu Energieeinsparungen

Angesichts eines drohenden Gasmangels hat die Stadt Rüsselsheim am Main bereits Ende Juli einen Verwaltungsstab eingerichtet. „Ziel ist es, schon jetzt umfangreiche Maßnahmen zu ergreifen, damit es möglichst gar nicht zu einem Gasmangel kommt. Gleichzeitig muss sich die Stadt aber auf Szenarien vorbereiten, die auch einen Ausfall der Gas- und Stromversorgung beinhaltet“, sagt Stadtrat Nils Kraft. In dem Verwaltungsstab arbeiten alle relevanten Ämter, der Eigenbetrieb Kultur123 sowie die Stadtwerke Rüsselsheim als lokaler Gasnetzbetreiber und die gewobau als größtes Wohnungsbauunternehmen zusammen.

Umgesetzte Maßnahmen

Die Stadtverwaltung hat bereits in der Vergangenheit einige Maßnahmen ergriffen, um Energie einzusparen. So wurde mit der Umstellung auf stromsparende LED-Technik begonnen. Dies gilt sowohl für die Innen- und Außenbeleuchtung von städtischen Gebäuden als auch für die Lichtsignalanlagen im Stadtgebiet. Erste Straßenbeleuchtungen sind ebenfalls umgerüstet. Inwiefern dies in Kombination mit einer Dimmung erfolgen kann, wird derzeit bei einem Pilotversuch an der Frankfurter Straße getestet. Darüber hinaus wird aktuell geprüft, die nächtlichen Beleuchtungszeiten zu reduzieren.

An den Waschbecken in den WC-Anlagen der städtischen Verwaltungsgebäude werden derzeit sukzessive die Elektroboiler für Warmwasser abgestellt. Gemäß einer aktuellen Absprache mit den Kommunen im Kreis wird auch die Stadt das Warmwasser in den Sporthallen abstellen.

Außerdem sind im Hintergrund viele weitere Vorbereitungen für die Heizsaison erfolgt: In den städtischen Gebäuden werden die bisherigen Nacht- und Wochenendabsenkung der Raumtemperaturen weiter optimiert. Gleiches gilt für die gasbasierte Warmwasserbereitung in städtischen Gebäuden. Sämtliche Energieverbräuche werden dauerhaft überwacht und wo immer möglich die Effizienz der gasbetriebenen Heizungsanlagen gesteigert.

Wer Energiespartipps sucht, findet erste Anregungen unter www.ruesselsheim.de/energiesparen.html. Das Informationsangebot wird weiter ausgebaut.

Informationskampagne für die Öffentlichkeit

Dass die Bürgerinnen und Bürger schon jetzt Energie sparen, ist von größter Bedeutung. „Die privaten Haushalte sind in Summe der größte Gasverbraucher. Deswegen müssen alle das Thema sehr ernst nehmen“, sagt Kraft. In einer Informationskampagne von Stadt, gewobau und Stadtwerken werden umfangreiche Informationen zum Thema Energiesparen und Gasmangel gebündelt und demnächst veröffentlicht. In unterschiedlichen Formaten und auf verschiedenen Kanälen soll die Bevölkerung weiter sensibilisiert und zum Mitmachen beim Energiesparen animiert werden. So sind unter anderem Plakate, Banner, ein Hauspostwurf sowie regelmäßige Presseinformationen geplant.

Maßnahmen, die geprüft werden
Die Stadt selbst wird unter Berücksichtigung aller aktuellen gesetzlichen Vorgaben die Absenkung der Raumtemperaturen in städtischen Gebäuden, wie Dienstgebäude, Kitas, Schulen, Turn- und Sporthallen vornehmen. Für die Schulen stimmt sie sich dazu eng mit dem Kreis ab.

Für die Hallenbadsaison stimmt sich die Stadt mit den anderen Kreiskommunen ab, die Hallenbäder betreiben. Aktuell wird der Empfehlung des Deutschen Sportbundes gefolgt und die Badewassertemperatur auf 26 Grad abgesenkt. Im Freibad ist es aufgrund der derzeitigen Wetters nicht notwendig, das Wasser zu heizen.

Um bei der Beleuchtung Strom zu sparen, wird die Beleuchtung des Rathauses und weiterer öffentlicher Gebäude und Denkmäler abgeschaltet. Jegliche Art freiwilliger Illuminationen im öffentlichen Raum wird bis auf weiteres nicht erfolgen.

Vorbereitungen auf den akuten Gasmangel

Trotz aller gemeinsamen Anstrengungen, den Gasmangel zu verhindern, so muss die Stadt jetzt schon alle Vorbereitungen treffen. Falls es zu einem Ausfall der Gasversorgung kommt, stimmt sie sich eng mit dem Katastrophenschutz des Kreises Groß-Gerau ab. Es gilt unter anderem zu ermitteln, welche Gebäude bei Strom- und Gasausfällen als „Wärmeinseln“ für die Bevölkerung zu Verfügung gestellt werden können und wie der Betrieb des GPR-Klinikums, der Feuerwehr und der Polizei aufrechterhalten werden kann. Insbesondere für eine solche Gasmangellage steht die Stadt im Austausch mit dem Kreis Groß-Gerau, dem Städtetag, den zuständigen Ministerien des Landes Hessen und dem staatlichen Schulamt.


 

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