Bild: Rathaus Rüsselsheim am Main

Presseinformationen

08.11.2021

Rüsselsheim-West: Aktive städtebauliche Entwicklung für 112 freiwerdende Hektar

Grafik: Rahmenkonzept Rüsselsheim-West (Grafik: AS+P Albert Speer + Partner GmbH)

„Die Stadt Rüsselsheim am Main gestaltet und steuert die städtebauliche Entwicklung aktiv, insbesondere wenn Teile von Industrieflächen frei werden. Deswegen hat sie ein Rahmenkonzept und eine Zielgruppenanalyse für freiwerdende Stellantis-Flächen erstellt“, sagte Stadtrat Nils Kraft bei der Vorstellung einer Drucksache, die beide Studien beinhaltet. Die Flächen summieren sich auf 122 Hektar im Westen Rüsselsheim, wovon sich 112 Hektar städtebaulich entwickeln lassen.

Die Stadtverordnetenversammlung hat schon vor über einem Jahr den Beschluss gefasst, dass der Magistrat in enger Zusammenarbeit mit Stellantis ein Rahmenkonzept sowie eine Zielgruppenanalyse für einige Teilbereiche des Firmengeländes erarbeiten soll. Denn nach bereits erfolgten Flächenveräußerungen seitens Opel waren weitere absehbar. In der finalen Fassung konnte die Stadt noch die Pläne zur Konzentration von Werksflächen, die Stellantis im September 2021 verkündete, berücksichtigen.

Mit dem Rahmenkonzept will die Stadt die Weichen dafür stellen, dass sich die neuen Nutzungen positiv auf die Stadt auswirken. Gewerbesteuerpotenziale sollen gesichert werden, nachhaltige und qualitative Arbeitsplätze entstehen und ansässige und regionale Wertschöpfungsketten gestärkt werden. Außerdem soll attraktiver Wohnraum für alle Bevölkerungsgruppen geschaffen und auch den Klimaschutzzielen Rechnung getragen werden.

Kraft erläuterte, dass die Stadt das Konzept gemeinsam mit Stellantis erarbeitet hat. Es stellt die potenzielle Nutzbarkeit der Flächen heraus und gibt so dem Eigentümer und der Stadt Planungssicherheit. Im Rahmenkonzept wurden zwei Szenarien erarbeitet, die nach Bedarf aber auch miteinander verschnitten werden können.

„Rüsselsheim am Main hat aufgrund vorhandener Stärken das Potenzial, ein Automotive-Standort zu bleiben. Aufgrund der Branchenpotenziale der Region, den Standortfaktoren und der bestehenden Infrastruktur können sich Unternehmen der wissensintensiven Industrien auch aus anderen Branchen gut entwickeln“, sagte Kraft. Die Flächenpotenziale bieten die Chance, Industrie und Wissen /Bildung zu verknüpfen und die Branchenstruktur in Rüsselsheim weiter zu stärken und zukunftsfähig zu machen.

Die Zielgruppenanalyse schlägt unter anderem die Ansiedlung der Wertschöpfungsketten wissensintensive Dienstleistungen und Forschung, wissensintensive Industrien wie Chemie/Pharma und Luftfahrzeugbau. Hinzu kommen die Gesundheitswirtschaft vor allem Medizintechnik/Diagnostik, Bauen und Wohnen (unter anderem mit Fokus auf Wohn-, Gebäude- und Quartierstechnologien) sowie digitale Kommunikation. Von der planerischen Seite her ergibt sich aufgrund der Flächengröße und der Lage die Möglichkeit, die verkehrliche Erschließung zu verbessern und das Stadtgebiet weiter zu vernetzen.

Stimmt die Stadtverordnetenversammlung der Drucksache zu, wird die Stadt aufbauend auf dem Rahmenkonzept und der Zielgruppenanalyse im nächsten Schritt ein Rahmenplan erarbeiten. Dieser vertieft die erarbeiteten Konzepte. Danach werden bauleitplanerische Schritte geprüft und eingeleitet, um Planungsrecht zu schaffen.

Wie Kraft betonte, werde die Stadt größtmöglichen Einfluss auf die Planungen nehmen. Denkbar sei es zudem, gemeinsam mit der HessenAgentur des Landes Hessen eine Projektentwicklungsgesellschaft zu bilden. Hierzu stünden entsprechende Gespräche bevor.

Die Drucksache mit dem Konzept und Analyse wird in der aktuellen Sitzungsrunde mit der Stadtverordnetenversammlung am 25. November beraten.


 

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