Bild: Rathaus Rüsselsheim am Main

Presseinformationen

16.05.2023

Label StadtGrün naturnah – Viele Maßnahmen für mehr Biodiversität umgesetzt

Foto: Benjeshecke am Rathaus (Foto: Stadt Rüsselsheim am Main)Foto: Grünfläche am Mausoleum (Foto: Stadt Rüsselsheim am Main)Foto: Trittsteinbiotop Matthias-Grünewald-Straße (Foto: Stadt Rüsselsheim am Main)

„Die Stadt Rüsselsheim am Main nimmt am Label ‚StadtGrün naturnah‘ teil und setzt in Zusammenarbeit mit dem Städteservice Raunheim Rüsselsheim viele Maßnahmen für mehr Tier- und Pflanzenvielfalt um. Dies bewahrt nicht nur Lebensräume, sondern trägt auch zum Klimaschutz bei“, teilt Stadtrat Nils Kraft mit.

Mit dem Label honoriert das Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt e.V.“ das Engagement von Städten und Gemeinden für ein ökologisches Grünflächenmanagement. Einige der bereits umgesetzten Maßnahmen zeigen, dass alle auch mit wenig Aufwand und geringen Kosten einen wertvollen Beitrag zum Schutz von Tierarten im eigenen Garten leisten können.
 
Benjeshecke am Rathaus
An der Einfahrt zur Tiefgarage des Rathauses gibt es seit dem vergangenen Jahre eine Benjeshecke. Solche Hecken bestehen aus Gehölzrückschnitten, also Totholz. Sie dienen vielen Tieren wie Reptilien, Amphibien, Insekten und Kleinsäugern als Rückzugsort oder werden zum Beispiel von Vögeln zur Nahrungssuche oder zum Sammeln von Nistmaterial besucht.
 
Laubhaufen im Verna-Park
Im Herbst 2022 wurden an einigen Stellen im Verna-Park aus dem herabgefallenen Laub der Bäume und Sträucher Haufen gebildet. Die Laubhaufen ermöglichen Kleintieren wie Igeln oder Insekten die kalte Jahreszeit in geschützter Umgebung zu verbringen und zu überwintern. Für die Standorte wurden naturnahe Bereiche gewählt wie zum Beispiel zwischen Totholz oder entlang von Sträuchern, da hier bereits ein gewisser Schutz vor Wind und Regen besteht. 
 
Biotopbaum im Verna-Park
Im Verna-Park wurde der abgestorbene Stamm einer Stieleiche am Eingang Frankfurter Straße als Biotopbaum erhalten. Dieser ist standsicher und bietet nun weiterhin durch Baumhöhlen oder Risse in der Rinde Lebensraum oder eine Nahrungsquelle für Tierarten, wie Insekten oder Vögeln. 
 
Totholz als Lebensraum
Im Februar haben Stadt und Städteservice im Ostpark Wurzelstöcke und teilweise Kronenmaterial abgestorbener Bäume ausgewählt, um sie anschließend in einzelnen Grünflächen unter anderem am Mausoleum und am Rathaus im Stadtgebiet zu verteilen. Dadurch ist zusätzlicher Lebensraum besonders für Insektenarten entstanden. Ein schönes Beispiel dafür ist, dass in einem Totholzhaufen Amseln genistet haben.
 
Die städtischen Mitarbeiter appellieren an die Bürgerinnen und Bürger, das Totholz auf städtischen Flächen nicht zu entwenden. Besonders in der Brut- und Setzzeit ist das Entwenden von Totholz aus diesen Strukturen eine naturschutzrechtliche Straftat.  
 
Trittsteinbiotop Matthias-Grünewald-Straße
In der Matthias-Grünewald-Straße fanden Pflanzungen auf zwei städtischen Grünflächen statt. Nach entsprechender Vorbereitung zieren künftig eine schmalblättrige Ölweide (Elaeagnus angustifolia), vier Spieren (Spiraea billardii 'Triumphans', Spiraea bumalda 'Froebelii') und drei Blaurauten (Perovskia atriplicifolia 'Blue Spire') sowie eine insektenfreundliche Stauden- und Zwiebelmischung die Gesamtfläche von rund 90 Quadratmetern. Alle ausgewählten Pflanzen leisten einen positiven Beitrag zur biologischen Vielfalt.
 
Neue Blühwiese und Staudenpflanzung
Bunt und Blütenreich wird es auf immer mehr Flächen. Im Herbst 2022 und Frühjahr 2023 wurden auf rund 13.800 Quadratmetern (1,38 Hektar) Fläche Blumensamen ausgesät und auf 350 Quadratmetern Zwiebeln und Stauden gepflanzt. Diese bieten Insekten und Vögeln Nahrung, wodurch die innerstädtische Biodiversität gefördert wird. Auch im Rahmen der Umbauarbeiten an der neuen Kooperativen Gesamtschule Sophie-Opel-Schule erhielt eine große zusammenhängende Randfläche eine gebietsheimische Saatgutmischung. Zusätzlich folgen zwölf Obstbäume, 35 Laubbäume und zirka 200 Sträucher.
 
Planung von Staffelmahd auf extensivierten Wiesen
Künftig soll es auf einigen Wiesen, die wegen ökologischer Aspekte seltener gepflegt werden, eine Staffelmahd geben. Die Fläche wird nur noch abschnittsweise gemäht, sodass Teilbereiche/ Streifen bis zur nächsten Mahd im kommenden Jahr stehen bleiben. Dadurch entstehen sogenannte Altgrasstreifen, welche Tieren ganzjährig Deckung bieten und das Überleben von überwinternden Insekten in diesen Bereichen sichert. Dies gilt nicht für Pflegerandstreifen, die aus Verkehrssicherungsgründen häufiger gemäht werden.
 
In der Planung sind momentan 16 Flächen, darunter zum Beispiel die Neubürgerwiese Blauer See, Teile des Mainvorlands, Wiesen entlang des Regionalparkwegs Im Sainer, in Bauschheim angrenzend an den Bolzplatz Am Weinfass und eine Fläche Am Meßrutengraben in Königstädten.
 
Weitere Informationen zum Bau einer Benjeshecke: Benjeshecke | NABU-Zukunftsgarten

 

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