Auch wenn wir nahezu 50 Prozent der Elektrizität aus erneuerbaren Energiequellen beziehen, der Rest wird vor allem aus Kohle und Gas produziert. Strom sparen verringert also den Bedarf an fossilen Energieträgern.
Wird Strom zum Beispiel in einem Braunkohlekraftwerk erzeugt und gelangt durch Überlandleitungen in unsere Steckdose, dann verbleiben nur 30 bis 40 Prozent an Energieausbeute. Sein Transport ist also nicht effizient. Das macht Strom teuer und klimaunfreundlich.
Zum Heizen ist er solange nicht gut geeignet, wie wir ihn nicht im Überschuss aus erneuerbaren Energien erzeugen können.
Es gibt viele Möglichkeiten, Strom zu sparen:
Die Kühl-Gefrier-Kombination läuft immer, das Telefon ist stets in Bereitschaft. Manches elektrische Gerät im Haus zieht aber auch dann noch Strom, wenn es niemand benötigt. Bei vielen Geräten (Fernseher, Receiver, Handy-Ladekabel, Geschirrspüler, Waschmaschine, Mikrowelle, Elektroherd und so weiter) leuchtet da immer noch eine Standby-Leuchte oder ist noch eine Anzeige aktiv, obwohl wir das Gerät gar nicht nutzen. Das Umweltbundesamt schätzte Stromkosten durch Leerlaufverluste auf 4 Milliarden Euro pro Jahr. Das sind 50 Euro pro Kopf und Jahr.
Steckdosenleisten mit Kippschaltern schaffen Abhilfe und trennen das Gerät sicher vom Netz.
Weitere Informationen:
Broschüre "Energiesparen im Haushalt" des Umweltbundesamts (PDF)
Backöfen, Kochfelder oder Bügeleisen verbrauchen viel Strom. Und sie heizen nach. Oft kann man schon vor dem Ende des Kochens, Bügelns oder des Backvorganges zurückdrehen oder ausschalten und den Vorgang mit Restwärme beenden. Auch das Vorheizen des Backofens wird oft unnötig lange betrieben oder kann sogar ganz entfallen. Gerade in der Küche erspart die Abwärme oft in der kühlen Jahreszeit die Heizung, wenn man die Tür geschlossen hält (kurzes Lüften nicht vergessen!).
Restwärme nutzen kann man auch bei der Heizung im Bad: Kurz vorheizen und schon wieder zurückdrehen, bevor man in die Dusche steigt.
Wäschetrockner gelten als Stromfresser. Modernen Wärmepumpentrockner mit A+++ Effizienz liefern allerdings weitgehend knitterfreie Wäsche mit einer Energiebilanz die in der kühlen und kalten Jahreszeit günstiger sein kann als die Wäsche innen auf die Leine zu hängen, den Raum zu lüften (und danach wieder zu heizen) und anschließend unter weiterem Stromverbrauch zu bügeln. Kostenlos geht es freilich an trockenen Tagen draußen an der frischen Luft, idealerweise mit etwas Windbewegung. Bewegung im Wind macht die Fasern weicher. Ist man mit dem Ergebnis zufrieden, dann ist auch ein Trocknen innen mit einem über wenige Stunden laufendem Ventilator (zirka 50 Watt pro Stunde) Zeit sparender und günstiger als nachher eine Stunde zu bügeln (zirka 1000 Watt pro Stunde).
Schalten Sie in Räumen, wo es nicht benötigt wird, das Licht aus. Nutzen Sie austauschbare LED Leuchten in möglichst allen Lampen. Bei vielen fest verbauten LED-Leuchten fallen nach und nach einzelne LEDs aus und weit früher als angenommen geht die ganze Leuchte zum Wertstoffhof.
LEDs verführen oft zu Rebound-Effekten. Dies bedeutet: Weil die neuen Lampen sparsamer sind, installiere ich jetzt mehr oder ermögliche eine höhere Lichtintensität in den Räumen. Damit geht ein Teil der Ersparnis wieder verloren. Überlegen Sie, wie viel Licht Sie in welchem Raum benötigen. Gerade im Außenbereich sind Leuchten auch für die Tierwelt eher schädlich (Lichtverschmutzung).
Außenleuchten mit Bewegungsmeldern sind selten optimal eingestellt. Viele reagieren auf vorbeilaufende Kleintiere, vorbeigehende Passantinnen und Passanten oder vorbeifahrende Autos. In diesem Zustand benötigen sie nicht nur den Strom für die ständige Bereitschaft sondern zusätzlich für nicht sinnvolle Beleuchtung. Prüfen Sie die Einstellung oder schalten Sie sie eventuell ganz aus! Das Schlüsselloch findet man ja auch mit einer kleinen Taschenlampe.
Gesunkene Anschaffungspreise für großformatige Fernseher lösten einen Trend zum „Heimkino“ aus. Energiesparender sind kleine Geräte. Mittelgroße Fernseher verbrauchen zirka 100 Watt pro Stunde, große 65 Zoll Geräte auch gerne 150 Watt. Im durchschnittlichen Haushalt läuft das Gerät 4 Stunden am Tag. Bewusster ein- und ausschalten und nicht einfach nebenher laufen lassen, spart Strom und schafft vielfach Lebensqualität.
Ein Ersatz alter Haushaltsgeräte durch neue macht dann Sinn, wenn der Energieverbrauch des Neugeräts deutlich niedriger ist, als der des alten. Bei 5 Jahre alten Kühlschränken oder Waschmaschinen, die einwandfrei funktionieren, wäre dies hingegen nicht der Fall. Denn auch die Produktion eines Gerätes kostet Energie und Rohstoffe, so dass lange Laufzeiten grundsätzlich zu begrüßen sind und natürlich Geld sparen.
Können Sie selbst Strom erzeugen? Wer mietet oder aus anderen Gründen keine Solaranlage auf dem Dach haben kann oder möchte, kann Eigenstrom für den Grundbedarf (zum Beispiel Kühlschrank) über ein Balkonkraftwerk mit Steckdosenanschluss erzeugen. Eine Anmeldung ist erwünscht, ansonsten entsteht kein zusätzlicher Aufwand. Die Anlagen amortisieren sich finanziell je nach Standort und Kaufpreis nach 4 bis 9 Jahren. Die Nachfrage ist allerdings deutlich gestiegen. Für solide Geräte kann es zu Wartezeiten kommen.
Internetseite: Verbraucherzentrale - Solarstrom vom Balkon direkt in die Steckdose
Energie sparen entlastet nicht nur den Geldbeutel und die Umwelt. Spannend ist auch der monatliche Blick auf den Stromzähler, wie sich die eigenen Bemühungen auswirken und mit wie viel Strom (oder auch Gas) man tatsächlich auskommen kann. Wer Freude an Statistik hat, erstellt ein Diagramm und versucht, die unnötigen Energieverluste im eigenen Haushalt zu erkennen.
Internetseite: Landesenergieagentur Hessen - Strom sparen
Bei der Nutzung von Gas und Strom kommt die Rechnung viele Monate nach dem Verbrauch und kann in Zeiten sprunghaft gestiegener Kosten böse Überraschungen bringen. Behalten Sie den eigenen Verbrauch am Zähler und die Preise Ihres Anbieters im Blick. Experten halten bei den Heizkosten 2022/2023 in ungünstigen Fällen Nachzahlungen von ein bis zwei Monatsmieten für denkbar.
Energieberatungen bietet zum Beispiel die Verbraucherzentrale an. Sie führt im Bereich Energietechnik, Heizen und Sanieren auch viele kostenfreie Online-Seminare durch.
Internetseite: Verbraucherzentrale Hessen - Energieberatung
Internetseite: Verbraucherzentrale Hessen - Veranstaltungen und Seminare
Wenn es schon vorher finanziell knapp war und die Einsparmöglichkeiten fehlen, droht Verschuldung. Beratung in der Not findet man auch in Rüsselsheim am Main.
Internetseite: Verbraucherzentrale Hessen - Beratungsstelle Rüsselsheim
Kostenlose Stromspar-Check’s für Haushalte mit geringem Einkommen bietet die Initiative Arbeit im Bistum Mainz e.V. in Rüsselsheim Dicker Busch an. Sie bekommen Energieberatung und ein Soforthilfen-Paket, mit dem Sie im Haushalt Strom und damit bares Geld sparen und außerdem einen wichtigen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz leisten.
12.09.23
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