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Leuchtende Vorbilder

Willi Bender, 1913 – 1999

Porträtzeichnung von Willi Bender
Porträtzeichnung von Willi Bender

Vorgeschlagen von…

Markus Behrend, für den Rüsselsheimer Carneval-Verein, 2001:

Herr Wilhelm Bender, geboren am 28.04.1913 in Frankfurt am Main, verstorben am 21.09.1999 in Rüsselsheim, gehörte und gehört zu den stadtbekannten Persönlichkeiten Rüsselsheims und hat sich zu Lebzeiten beruflich und gerade auch durch sein gesellschaftspolitisches Engagement einen Namen gemacht. Herr Bender absolvierte seine kaufmännische Lehre in der Herrenkonfektion, wurde wenig später Abteilungsleiter und Geschäftsführer. 1952 kam er nach Rüsselsheim ins Bekleidungshaus Bohlander. 1956 wurde er Neckermann (später Karstadt) - Geschäftsführer in Rüsselsheim. 1976 ging er 63-jährig in den
Ruhestand. Herr Wilhelm Bender gilt noch heute als Aushängeschild des heimischen Karnevals und hat die Fastnacht stets als soziale Aufgabe angesehen.

Nicht ohne Grund wurden Herrn Wilhelm Bender zahlreiche Auszeichnungen zuteil. In einem kurzen Portrait wollen wir das ehrenamtliche Engagement Herrn Benders aufzeigen:

• 1927 Mitbegründer des Unterhaltungs-Clubs „Fidelitas" in Frankfurt/Main
• 1928 Erster Kontakt mit dem „aktiven Karneval" als Zeremonienmeister
• 1929 Erste Büttenrede.
• 1930-1939 Es folgten erfolgreiche Jahre in Frankfurt/Main, Ettlingen, Karlsruhe,
Ludwigshafen, Mannheim und der Narrenhochburg Mainz.
• 1939-1946 Zwangspause durch den zweiten Weltkrieg. Soldat vom Beginn des
Krieges bis zur Kapitulation. Daran schlossen sich noch weitere 1 ½ Jahre
russische Gefangenschaft an. Herr Wilhelm Bender hat auch in dieser Zeit den
Humor nicht verloren und gründete im Gefangenenlager Uverowka (Sowjetunion)
eine deutsche Kultur- und Theatergruppe.
• 1946 Nach Rückkehr aus der Gefangenschaft und einer kurzen Pause von
wenigen Wochen, ist Herr Wilhelm Bender als aktives Mitglied dem Frankfurter
Karneval Verein 1911 beigetreten. Innerhalb kurzer Zeit wurde Herr Bender vom
Büttenredner und Protokoller zum 1. Vorsitzenden und ,,närrischen
Ministerpräsidenten" gewählt.
• 1951 Mit der ersten Kappenfahrt legte Herr Wilhelm Bender den Grundstein zum
ersten Fastnachtszug in Frankfurt am Main nach dem Krieg.
• 1952 Mitglied im Rüsselsheimer Carneval-Verein 1936 e.V. als Büttenredner,
später auch als Geschäftsführer des RCV.
• 1953 Gründung der ersten Garde in Frankfurt/Main - der ‚Maa-Gard‘, diese wurde
später zur Ehrengarde der Stadt Frankfurt ernannt. In der Funktion als
Kommandeur der Garde organisierte Herr Bender den ersten Neujahrsaufmarsch
sowie die Rundfunkerstürmung des Hessischen Rundfunks .
• 1954 Sitzungspräsident des Rüsselsheimer Carneval-Verein 1936 e.V.
• 1954 Ehrenmitglied des Frankfurter Karneval Verein 1911.
• 1954 Ehrenritter der Prinzess-Margot-Garde Hochheim/Main.
• 1955 Ehrenminister der Karneval-Gesellschaft „Eule" Ludwigshafen.
• 1955 Verleihung der Ehrenplakette der Stadt Frankfurt/Main.
• 1956 Ehrenritter der Roten Husaren, Mainz-Kostheim.
• 1957 Herr Wilhelm Bender wurde in der Generalversammlung zum Präsidenten
des RCV gewählt und war gleichzeitig auch weiterhin Sitzungspräsident.
• 1957 Ehrenmarschall der Maa-Gard des FKV.
• 1957 Ehrenmitglied des Carneval-Verein Weilbach/Taunus
• 1959 Ehrenoffizier der Funkengarde „Grokageli", Mannheim.
• 1959 Ehrenmarschall der Schwedengarde Gustavsburg.
• 1961 Herr Bender ruft den ersten Internationalen Gardetag in Rüsselsheim ins
Leben und fungiert als Zugmarschall.
• 1962 Ehrengeneral der Prinzess- und Prinzengarde des RCV Rüsselsheim.
• 1963 Ehrensenator der Wiesbadener Funken 55.
• 1966 Ehrenkommandeur der Höchster Schlossgarde.
• 1969 Major der Mainzer Ranzengarde.
• 1969 Ehrenmitglied der Guggemusik „Chlüppliseck", Zürich/Schweiz.
• 1971 Ehrenmitglied des Carneval Club Büdingen
• 1973 Der Rüsselsheimer Carneval-Verein 1936 e.V. ernennt Herrn Wilhelm
Bender zum Ehrenpräsidenten und Ehrenmitglied.
• 1974 Ehrensenator der Charlottenburger Karneval-Gesellschaft Blau-Gelb, Berlin.
• 1975 Den Zugmarschallposten legt Herr Bender in „jüngere" Hände.
• 1976 Der Magistrat und die Stadtverordnetenversammlung (Dr. K. H. Storsberg)
zeichnen Wilhelm Bender mit dem silbernen Wappen der Stadt Rüsselsheim aus.
• 1984 Ernennung Wilhelm Benders zum Rüsselsheimer Stadtmarschall durch
Oberbürgermeister Winterstein.
• 1986Verleihung der Goldenen Stadtplakette durch Oberbürgermeister Winterstein
• 1988Verleihung des Ehrenbriefes des Landes Hessen.
• 1988Verleihung der silbernen Jubiläumsmedaille des Deutschen Roten Kreuzes
für nahezu 60 Jahre aktive Mitgliedschaft und 15 Jahre Sanitätsdienst durch Frau
Hertha Dünzinger.

Herr Wilhelm Bender war zudem Träger der höchsten karnevalistischen Auszeichnungen, wie z.B. das Großkreuz an der Kette, das Goldene Vlies, des silbernen und goldenen Ordens der  Interessengemeinschaft Mittelrheinischer Karneval und die des Bundes Deutscher Karneval. Er selbst lebte für das Brauchtum Fastnacht, den Frohsinn und das Wohl der Rüsselsheimerinnen und Rüsselsheimer.

Mit den Worten:
‚Wie schön wenn Narrengötter wandeln so lustberauscht, auf lichter Höh· selbstlos opfern, selbstlos handeln Allen wohl und Niemand weh.
Wir sind der Schwermut Mediziner wir sind die Schöpfer der Ideen, sind für die Welt die
Kapuziner
die für den Frohsinn barfuss geh'n.
Ich schenkte stets Frohsinn jahraus und jahrein,
was bin ich so stolz
ein ‚Narr‘ doch zu sein.‘
unterstreicht Wilhelm Bender zu seinem 50-jährigen aktiven Fastnachtsjubiläum im Jahre
1978 seine Lebensaufgabe.

Die oben genannten Daten sprechen für sich. Herr Wilhelm Bender war und bleibt dem
Rüsselsheimer Carneval-Verein 1936 e.V. und sicherlich vielen anderen stets ein
‚leuchtendes Vorbild‘!“

Sascha Auth, 2007:

„Ich bin 1989 in den Verein eingetreten, da habe ich mit dem Fanfarenzug 1990 das erste Mal an dem Internationalen Gardetag teilgenommen. Danach fragte ich den Vorstand, wer den Umzug ausrichtet und zum Leben erweckt hat. Als ich zum ersten Mal von ihm gehört habe, war er so eine Art Übervater des heimischen Karnevals und ich denke, das ist er auch noch heute. Er wollte stets die Verbindung der
Menschen untereinander, fernab von Alltag und Stress. Fastnacht ist Herzenssache und muss von innen kommen. Das war bei ihm absolut der Fall.“

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