2024 stand unter anderem die Europa-Wahl, an der erstmals auch Jugendliche ab 16 Jahre teilnehmen durften, im Fokus der Jugendarbeit. Um junge Bürgerinnen und Bürger auf eine fundierte Wahlentscheidung vorzubereiten, veranstaltete die Jugendförderung der Stadt unter anderem eine Podiumsdiskussion. Zehn Vertreterinnen und Vertreter der großen Parteien vertraten ihre politischen Ansichten im „Live Wahl-O-Mat“ und standen rund 260 Schülerinnen und Schülern Rede und Antwort. Durch diese direkte Begegnung mit politischen Entscheidungsträgern konnten die Jugendlichen unterschiedliche Meinungen und Perspektiven kennenlernen.
Ein weiteres Schwerpunktthema der kommunalen Jugendarbeit sei die mediale Darstellung des Krieges im Gaza-Streifen gewesen, die viele Kinder und Jugendliche bis heute belastet. Im Herbst 2024 unterstützte das Jugendbildungswerk daher die Fachstelle für Demokratieförderung und phänomenübergreifende Extremismusprävention (DEXT) der Stadt Rüsselsheim bei der Ausstellung „Schau mich an“ des deutschen Freundeskreises von Givat Haviva. Die Ausstellung stellt die Friedensarbeit der jüdisch-arabischen Bildungsinstitution vor und betten sie in den komplexen Hintergrund des Nahost-Konfliktes ein. Das Jugendbildungswerk organisierte vor diesem Hintergrund einen Workshop für Schulklassen ab Jahrgangsstufe zehn, mit dem die Jugendlichen auf den Besuch der Ausstellung vorbereitet wurden, um diese dann anschließend gemeinsam zu besuchen und das Gesehene auszuwerten.
Im Rahmen der Jugendtreffs fand beispielsweise im „just“ in der Innenstadt im Herbst 2024 ein besonderes Fotoprojekt statt. Unter dem Titel „Rüsselsheim aus deinen Augen“ konnten die Teilnehmenden gemeinsam mit einem professionellen Fotografen und unter pädagogischer Begleitung ihre Stadt durch die Linse einer Kamera erkunden. Der Jugendtreff Königstädten hatte außerdem in Kooperation mit der städtischen Grünplanung eine Pflanzaktion am Jugendbeet in Königstädten angeboten. Dabei lernten die Jugendlichen Grundlagen der Pflanzenpflege und entwickelten ein Bewusstsein für ökologische Zusammenhänge sowie Verantwortung für ihren Sozialraum.
„Rüsselsheim ist eine junge und wachsende Stadt. In den letzten zehn Jahren ist der Bevölkerungsanteil der sechs bis 18-Jährigen um 26 Prozent gestiegen. Das verdeutlicht, wie wichtig unser Auftrag als Stadt ist, ein gutes Angebot der Kinder- und Jugendarbeit bereitzuhalten. So möchten wir junge Bürgerinnen und Bürger auf ihrem Weg zu eigenständigen Persönlichkeiten begleiten und von Beginn an Werte wie gesellschaftliche Verantwortung und soziales Engagement vermitteln. Um dieses Ziel zu erreichen, gab es im Jahr 2024 wieder zahlreiche gelungene Angebote, wie die Berichte der Jugendförderung und Auszeit zeigen“, erläutert Burghardt.
Hintergrund:
In der Stadt Rüsselsheim am Main erfolgt die Jugendarbeit durch den Betrieb der kommunalen Jugendeinrichtungen (Freizeithaus Dicker Busch, Jugendtreff Hassloch-Nord, Jugendtreff Königstädten, Jugendtreff just), des Jugendbildungswerkes, des Kinder- und Jugendbüros, der Fachstelle Mädchenarbeit und Streetwork/ Mobile Jugendarbeit. Darüber hinaus betreibt der Verein Auszeit im Kreis Groß-Gerau e.V. seit 1994 im Auftrag der Stadt Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit (Kinder- und Jugendtreff Böllensee-Siedlung im Nachbarschafts- und Familienzentrum, Auszeittreff im KIZ-Bauschheim und Kinder- und Jugendtreff Berliner Viertel). Stadtteilübergreifend ist der anerkannte Träger der Jugendhilfe insbesondere für mobile, bewegungsorientierte Angebote für Kinder und Jugendliche bekannt.
Weitere Informationen finden Interessierte unter www.ruesselsheim.de/soziales/jugend (Öffnet in einem neuen Tab).