Die drei Frauen waren 2003 Gründungsmitglieder der Frauenkammer und haben seither mit Beharrlichkeit frauenpolitische Themen auf die Agenda gebracht. Burghardt sagte: „Sie haben dafür gekämpft, dass Gleichstellung nicht nur ein Wort bleibt, sondern hier in Rüsselsheim Schritt für Schritt in konkrete Realität umgesetzt wird. Ihr Engagement ist mehr als politisches Wirken – es ist ein Ausdruck von Mut, Leidenschaft und tiefer Überzeugung.“ Der Weg zu echter Gleichstellung sei noch lange nicht zu Ende. Aber ohne die Hartnäckigkeit, die Stimme und die Solidarität von Frauen wie Christel Göttert, Carmen Größ und Anne-Trude Zieres würden Rüsselsheim und die Gesellschaft heute nicht so weit sein wie jetzt. „Ihr Engagement ist ein leuchtendes Beispiel dafür, was Demokratie bedeutet – nämlich, dass jede und jeder von uns etwas bewegen kann“, lobte Burghardt.
Christel Göttert bezeichnete Burghardt als „frauenbewegte Friedensaktivistin“. Sie ist Verlegerin des Christel Göttert Verlag für Bücher von Frauen für die Welt und ist Motor des Friedensschutzkreises. Für ihr Engagement wurde Göttert bereits mit dem Marga-Mayer-Gedenkpreis und dem Kulturpreis des Kreises Groß-Gerau geehrt.
Carmen Größ ist unumstritten die Feminismus-Expertin in Theorie und Praxis in Rüsselsheim und Geschäftsführerin des Frauenzentrums. Dabei zeichnet sie sich unter anderem als erfolgreiche Drittmittelfinderin und Streiterin für die Rechte der Frauen aus. Wer mehr über das Wirken der stellvertretenden Vorsitzenden der Frauenkammer erfahren möchte, kann eine Folge des Rüsselsheimer Steilzeit-Podcasts von Sturmfrei e.V. hören, die Größ gewidmet ist.
Anne-Trude Zieres ist Friseurmeisterin, Perückenmacherin und Unternehmerin. Der Fokus ihres Wirkens liegt auf der Unterstützung Schwächerer und Benachteiligter. So hat sie die Anne-Trude-Zieres-Stiftung gegründet, ist in vielen Rüsselsheimer Vereinen aktiv und gut vernetzt. 2021 erhielt Zieres die hohe Auszeichnung des Verdienstkreuzes am Bande. Da sie an der Sitzung der Frauenkammer nicht teilnehmen konnte, wird der Oberbürgermeister ihr die Ehrung nachträglich aussprechen.
Die Frauenkammer berät den Magistrat und setzt sich aus gewählten sachkundigen Bürgerinnen und weiblichen Stadtverordneten zusammen. Das Gremium greift Impulse des Rüsselsheimer Frauennetzwerks auf und initiiert Projekte.