„Die Lynchmorde von 1944 gehören zu den dunkelsten Kapiteln in der Geschichte Rüsselsheims. Doch um aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen, müssen wir Erinnerungen an sie wachhalten. Als Stadt setzen wir uns daher verstärkt für eine aktive Erinnerungskultur ein. In Zusammenarbeit mit unserem Stadtarchiv und dem Kulturbüro ist nun die Biografie von Sidney Eugene Brown auf dem Online-Portal ‚zumfeindgemacht.de‘ erschienen“, erklärt Oberbürgermeister und Kulturdezernent Patrick Burghardt.
Sidney Eugene Brown ist einer der acht Flieger der US Air-Force, die am 26. August 1944, auf dem Weg durch Rüsselsheim von einer aufgebrachten Menschenmenge durch die Stadt gejagt und misshandelt wurden. Seine persönliche Geschichte können Interessierte nun auf dem Online-Portal zumfeindgemacht.de nachlesen. Das Portal ist ein Projekt des „Bundesverbandes Information & Beratung für NS-Verfolgte e.V.“
Bereits zum 80. Jahrestag der Rüsselsheimer Lynchmorde hatte die Stadt den Dokumentarfilm „Schatten der Vergangenheit“ in Auftrag gegeben und auf der städtischen Internetseite veröffentlicht. Dort finden Interessierte zusätzlich Informationen zum historischen Kontext und der Aufarbeitung der Thematik. „Die Materialien können sehr gut für Schul- oder Bildungsprojekte genutzt werden. Indem wir nachvollziehbar gestaltete Informationen zum geschichtlichen Hintergrund zur Verfügung stellen, möchten wir als Stadt dazu beitragen, eine bewusste Auseinandersetzung mit der Vergangenheit zu fördern“, erläutert Burghardt.
Hintergrund:
Die Biografie von Sidney Eugene Brown steht seit dem 4. November auf www.zumfeindgemacht.de (Öffnet in einem neuen Tab) öffentlich zur Verfügung. Das Online-Portal ist Teil der gleichnamigen Kampagne des „Bundesverbandes Information & Beratung für NS-Verfolgte e.V.“ und wird durch das Bundesministerium der Finanzen gefördert.
Den von der Stadt beauftragten Dokumentarfilm „Schatten der Vergangenheit“ von Thomas Frickel (2024) finden Interessierte unter www.ruesselsheim.de/kultur/schatten-der-vergangenheit (Öffnet in einem neuen Tab). Die Dokumentation wurde anlässlich der Gedenkfeier am 26. August 2024 gezeigt und anschließend auf der städtischen Internetseite veröffentlicht.



