Auch auf privatem Grund haben Bäume und Grünbestände einen hohen Wert für die Lebensqualität, für das Stadtklima und für die biologische Vielfalt. Bäume und Grünbestände innerhalb des sachlichen und räumlichen Geltungsbereichs der Satzung sind zum Schutz der Baum- und Grünbestände in der Stadt Rüsselsheim am Main geschützt. Die Fällung geschützter Bäume und die Durchführung von umfangreichen Schnittmaßnahmen im Kronen- oder Wurzelbereich müssen beim zuständigen Fachbereich beantragt werden. Fällgenehmigungen sind in der Regel mit Ersatzpflanzungen, in begründeten Ausnahmefällen mit einer Ausgleichzahlung verbunden.

Welche Bäume und Grünbestände sind geschützt?

Die Satzung schützt Bäume und Grünbestände im Geltungsbereich der Satzung.

• Laubbäume ab einem Stammumfang von 0,8 Meter, gemessen in 1 Meter Höhe.
• Mehrstämmige Laubbäume, wenn die Summe der einzelnen Stammumfänge 0,80 Meter, gemessen in 1 Meter Höhe, überschreitet. Liegt der Kronenansatz niedriger als 1 Meter, so ist der Stammumfang unter dem Kronenansatz ausschlaggebend. 
• Nadelbäume ab einem Stammumfang von 1,20 Meter gemessen in 1 Meter Höhe. 
• Laubgehölzbestände, insbesondere Hecken, flächenhafte Gebüsche und flächenhafte Baumbestände ab einer bewachsenen Fläche von 50 m².  

Bäume und Grünbestände können auch durch andere Schutzvorschriften, etwa Bebauungspläne, Denkmalschutz, Naturschutzrecht und Artenschutz geschützt sein. Auskünfte erteilen die jeweiligen Fachämter.

Voraussetzungen für die Fällung bzw. Rückschnitt können sein:

• Der Baum ist krank und hat seine ökologischen Funktionen weitestgehend verloren.
• Die weitere Erhaltung würde zu nicht zumutbaren Nachteilen, Belästigungen oder Schäden führen, die nicht auf anderem Wege abgewehrt werden können.
• Es gehen Gefahren für Personen oder Sachwerte aus.

Die Genehmigung ist bei der Stadt Rüsselsheim schriftlich zu beantragen, zu begründen und mit einer Lageskizze zu versehen. Nach Antragstellung erfolgt eine Ortsbesichtigung.

Im Anschluss erhalten Sie einen schriftlichen Bescheid.

Die Fällung bzw. Rodung oder sonstige baumbeeinträchtigende Maßnahme darf erst nach dem Vorliegen einer Genehmigung erfolgen.

In der Brut- und Setzzeit vom 1. März bis 30. September sind gem. § 39 Abs. 5 Nr. 2 Bundesnaturschutzgesetz Fäll- und Rodungsarbeiten, sowie Schnittmaßnahmen, die über einen normalen Pflegeschnitt hinausgehen, in der Regel nicht genehmigungsfähig.

Der Bescheid ist nach Ausstellung zwei Jahre gültig.

Zur Antragstellung ist der ausgefüllte und unterschriebene Baumfällantrag mit Lageskizze und Begründung schriftlich einzureichen.

Für einen Baum oder Grünbestand pro Grundstück fallen 30 Euro Gebühr an. Jeder weitere Baum oder Grünbestand auf gleichem Grundstück kostet zehn Euro.

Rüsselsheimer Baumschutzsatzung