Bild: Header Stadtporträt Rüsselsheim

Geschichte

6. bis 8. Jahrhundert

Die fränkische Siedlung Rüsselsheim entsteht in der ersten Hälfte des 6. Jahrhunderts. Erste schriftliche Erwähnung des Ortes "Rucile(n)sheim", Heim des Ruciles oder Rucilin, im Lorscher Reichs-Urbar. Die Einwohner unterstehen dem König direkt und sind zu Abgaben verpflichtet. 

 

12. bis 14. Jahrhundert
Güter und Rechte betreffend Rüsselsheim sind vom König an verschiedene Herren als Lehen vergeben. Die Bauern sind nun meist Leibeigene der verschiedenen weltlichen und kirchlichen Herren.

 

1399
Wird ein "Festes Haus" der Grafen von Katzenelnbogen erwähnt, dessen Fundamente sich im Innenhof der Rüsselsheimer Festung befinden. Die Städte Mainz und Frankfurt protestieren gegen die Anlage beim Reich als einer vermeintlichen Zollstätte.

 

1435
Eine Rüsselsheimer Kellereirechnung belegt den Anbau von Weinreben der Rebsorte Riesling. Dies stellt die bisher früheste bekannte Erwähnung der Rebsorte dar.

 

1437
Kaiser Sigismund erteilt den Grafen von Katzenelnbogen das Privileg für den Bau einer Burg. Die Einwohner müssen die Gebäude und Befestigungsanlagen durch Abgaben mitfinanzieren. Gleichzeitig erhält der Landesherr die Option, Rüsselsheim zur Stadt zu erheben. Dieser hat die Stadtwerdung allerdings nicht weiter verfolgt. Erst ab 1686 wird das Marktrecht als eines der Kriterien für den Status einer Stadt erneuert. 

 

1479
Rüsselsheim wird hessisch. Die Burg wird allmählich zur Festungsanlage ausgebaut und mit großen Frucht- und Mehlspeichern versehen.

 

1547
Wegen der Niederlage Landgraf Philipps des Großmütigen von Hessen im Schmalkaldischen Krieg wird die Festung Rüsselsheim geschleift.

 

1686
Die Marktrechte werden erneuert, in Rüsselsheim finden nun jedes Jahr zwei Jahr- und Viehmärkte statt.

 

1688/89
Endgültige Zerstörung der Festung

 

19. Jahrhundert
Entstehung mehrerer Manufakturen und Fabriken. Die Bevölkerung des Ortes wächst stark an.

 

1832
Eingliederung in den Kreis Groß-Gerau.

 

1845
Einweihung einer neuen Rüsselsheimer Synagoge, ein Vorgängerbau existierte schon wesentlich früher.

 

1848
Mit dem "Gesangverein Liederkranz" wird in Rüsselsheim der erste Verein gegründet.

 

1862
Der Rüsselsheimer Schlossersohn Adam Opel lässt sich nach seiner Wanderschaft als "Mechaniker" in seiner Heimatstadt nieder und beginnt, Nähmaschinen herzustellen.

 

1863
Die Eisenbahnstrecke Frankfurt-Mainz wird fertig gestellt, Rüsselsheim erhält eine Bahnstation.

 

1869
Adam Opel lässt seine erste Fabrik mit Dampfmaschine an der Eisenbahnlinie bauen und verlässt mit seiner Werkstatt den alten Ortskern. Er führt in Rüsselsheim die fabrikmäßige Produktion von Nähmaschinen ein, die er „auf Wanderschaft" in Paris kennen gelernt hatte. Knapp 20 Jahre später werden in seiner Fabrik von einer wachsenden Arbeiterschaft auch Fahrräder produziert.

 

1898
Das Rüsselsheimer Elektrizitätswerk geht ans Netz.

 

1899
Das erste Auto, nach dem "System Lutzmann" gebaut und noch "Motorwagen" genannt, verlässt die Werkstatt von Opel - jetzt unter der Führung der vier Opel-Söhne. Erst vier Jahre später wird aber in Zusammenarbeit mit der französischen Firma Darraq eine nennenswerte Anzahl von Fahrzeugen hergestellt.

 

1911
Ein Großbrand vernichtet einige Werkshallen der Firma Opel und zieht die Einstellung der Nähmaschinenproduktion nach sich.

 

1914
Mobilmachung für den Ersten Weltkrieg; die Firma Opel produziert unter anderem Flugmotoren für die Reichswehr.

 

1918/19
Nach Ende des Ersten Weltkrieges Krieges wird Rüsselsheim französisch besetzt.

 

1924
Das erste Fließband der Firma Opel wird aufgebaut.

 

1928
Eine Brücke über den Main nach Flörsheim entsteht, "Opel-Brücke" genannt.

 

1929/31
Opel wird vom amerikanischen Automobilkonzern General Motors in zwei Schritten gekauft.

 

1937
Rüsselsheim feiert 500-jähriges Stadtjubiläum; die Stadtrechte werden erneuert.

 

1938
Während der Reichspogromnacht wird die Synagoge von Rüsselsheimer Nationalsozialisten verwüstet.

 

1942
Walter Rietig, Mitglied einer antifaschistischen Widerstandsgruppe innerhalb der Opelwerke, wird in Berlin hingerichtet.

 

1944
Bei schweren Luftangriffen der Alliierten auf Ölanlagen und die Flugzeugindustrie werden viele Gebäude der Firma Opel, die hauptsächlich Flugzeugteile für die Wehrmacht herstellt, zerstört. Aber auch weite Teile der Stadt werden getroffen.

 

1945
Am 25. März besetzen US-Amerikanische Truppen Rüsselsheim.

 

Im September tagt erstmalig der Rüsselsheimer Bürgerrat. Zur Unterstützung des Bürgermeisters werden sechs Ausschüsse gebildet, die sich ehrenamtlich mit der Organisation der Finanzen, Fürsorge, Bau, Wohnungen, Wirtschaft, Sport und Schule befassen.

 

1951
Haßloch wird eingemeindet.

 

1956
Königstädten wird eingemeindet.

 

1961
Evreux (Frankreich) wird Rüsselsheims erste Partnerstadt.

 

1970
Bauschheim wird eingemeindet.

 

1976
Rüsselsheim erhält ein eigenständiges Amtsgericht.

 

1977
Rugby (Großbritannien) wird Rüsselsheims zweite Partnerstadt.

 

1979
Varkaus (Finnland) wird Rüsselsheims dritte Partnerstadt.

 

1991
Kecskemét (Ungarn) wird Rüsselsheims vierte Partnerstadt.

 

1995
Gründung der Bürgerstiftung Festung anlässlich des 100. Todestages von Adam Opel.
Gründung der Elinor Kirchner von Opel-Stiftung.
Gründung der Adam-Opel-Stiftung

Eröffnung des Alten- und Pflegeheims "Martin-Niemöller-Haus".

 

2001
Gründung der Stiftung Opelvillen.

 

2003
Eröffnung der Opelvillen als Kunstzentrum mit Ausstellungen und Kulturveranstaltungen.

 

2007
Mehrere Automarken haben Entwicklungszentrumsstandorte in Rüsselsheim.

 

2010
Das Druckzentrum Rhein-Main siedelt sich im Gewerbegebiet Blauer See an. Es ist eines der modernsten Druckzentren seiner Zeit.

 

2015
Die Stadt darf den Namenszusatz "am Main" führen, ab sofort heißt es offiziell "Rüsselsheim am Main".

 

2017
Vom 9. bis 18. Juni besuchten 1,4 Millionen Besucherinnen und Besuchern den 57. Hessentag, der unter dem Motto "Main Rüsselsheim, unser Hessen" in Rüsselsheim am Main stattfand.