Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung diskutierten die Chancen und Herausforderungen der Energiewende für den Wirtschaftsstandort Rüsselsheim – mit besonderem Blick auf die Potenziale von Wasserstoff als Zukunftstechnologie.
„Die Energiewende ist ein Schlüsselthema für die Zukunftsfähigkeit unseres Wirtschaftsstandorts. Nur wenn Wirtschaft, Wissenschaft und Kommune gemeinsam handeln, können wir die Transformation erfolgreich gestalten und Rüsselsheim langfristig als starken Energie- und Technologiestandort positionieren“, betonte Oberbürgermeister Patrick Burghardt in seiner Begrüßung. In drei Impulsvorträgen wurden verschiedene Perspektiven auf die Energiewende vorgestellt. Professorin Dr. Birgit Scheppat, Leiterin des Forschungszentrums azare der Hochschule RheinMain, erläuterte aktuelle Entwicklungen der Energiewende auf nationaler Ebene und zeigte auf, welche Rahmenbedingungen die Transformation derzeit prägen. „Wir müssen heute bereits anfangen, Wasserstoff mitzudenken. 70 Prozent der heute vorhandenen Netze sind umrüstbar auf Wasserstoff. Wir brauchen vor allem eine smarte Energieversorgung und Energiespeicher. Unsere Zukunftsfähigkeit hängt auch von Entscheidungen zu Rahmenbedingungen und pragmatischen, wirtschaftlichen Lösungen ab“, so Professorin Dr. Birgit Scheppat.
Maik Landwehr, Geschäftsführer der Stadtwerke Rüsselsheim GmbH, stellte lokale Umsetzungsstrategien wie den „Rüsselsheimer Weg“, ein Transformationsprogramm für die nächsten zehn Jahre sowie Herausforderungen bei der Energieversorgung in Rüsselsheim vor und betonte die Relevanz des Netzausbaus und der Diversifizierung der Energiegewinnung. Maik Landwehr: „Die energetische Transformation betrifft jeden einzelnen. Die Stadtwerke verstehen sich als Gestalter der Lebensadern im Auftrag der Stadt. Energiegewinnung muss diversifiziert werden und es ist ein Mix an Lösungen gefragt.“
Dustin Metz, Manager Wirtschaftsförderung der Stadt Rüsselsheim am Main, präsentierte die Chancen und Rahmenbedingungen des Zukunftsthemas Wasserstoff und ging auf die potenziellen Standortfaktoren in Rüsselsheim für die regionale Wasserstoffwirtschaft ein. Dustin Metz: „Wir wollen den Wirtschaftsstandort der Zukunft gestalten und Energieversorgung ist die größte Herausforderung. Wasserstoff ist der Hebel, an dem wir arbeiten wollen. Wir müssen heute anfangen, um morgen zukunftsfähig zu sein.“
In der anschließenden Diskussionsrunde wurden Fragen und Positionen aus unterschiedlichen Blickwinkeln erörtert. Dabei wurde deutlich, dass die Energiewende als Gemeinschaftsaufgabe verstanden wird, dass die Stadt und Stadtwerke intensiv an Lösungen arbeiten – und dass Wasserstofftechnologien für Rüsselsheim eine wichtige Rolle in der künftigen Standortentwicklung spielen können. „Energie ist ein Nadelöhr - nicht nur in Rüsselsheim. Wir müssen gemeinsam an der Energiewende arbeiten und tragfähige Lösungen entwickeln, um Rüsselsheim als Wirtschafts- und Innovationsstandort weiter stärken zu können“, fasste Claudia Gotz, Leiterin der Stabsstelle Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung der Stadt, abschließend zusammen.
Fazit und Ausblick
Die Diskussion zeigte deutlich: Die Energiewende, eine Diversifizierung der Energiegewinnung, ein Ausbau der Netze und Energiespeicher sind dringend notwendig und bieten große Chancen für Rüsselsheim – sowohl in der Stärkung lokaler Energieinfrastrukturen als auch im Aufbau neuer Geschäftsmodelle. Insbesondere Wasserstoff könnte sich zu einem zentralen Standortfaktor entwickeln, wenn Akteure aus Stadt, Wirtschaft und Wissenschaft ihre Kräfte bündeln.
Über die Wirtschaftsrunde:
Die Wirtschaftsrunde wurde 2024 von der Wirtschaftsförderung der Stadt Rüsselsheim am Main und Oberbürgermeister und Wirtschaftsdezernent Patrick Burghardt ins Leben gerufen. Sie bietet Vertreterinnen und Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung ein Forum, um aktuelle Themen der Stadtentwicklung und Standortpolitik zu diskutieren, Erfahrungen auszutauschen und neue Impulse für Rüsselsheims wirtschaftliche Zukunft zu setzen.






