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Pressemitteilung

Projekt „Netzwerk“ im freiraum f3 macht Hilfsstrukturen für Opfer sexualisierter Gewalt sichtbar

Mit ihrer zweiten Residenz im offenen Atelier freiraum f3 setzt sich Lilly Marie Wiesner erneut intensiv mit dem Thema sexualisierte Gewalt auseinander. Unter dem Titel „Netzwerk“ rückt sie vom 3. Oktober bis 1. November die Sichtbarkeit und Bedeutung von Unterstützungsstrukturen für Betroffene in den Mittelpunkt.

Eine Person sitzt vor einer orange ausgeleuchteten Wand und blickt in die Kamera. Sie trägt eine Brille. Auf dem Arm ist ein Tatoo eines Medusa-Kopfes.

Bereits 2024 widmete sich Wiesner mit dem Projekt „Dunkelziffer“ im freiraum f3 dem Schicksal von Frauen, die sexualisierte Gewalt erfahren haben. Zu diesem Zeitpunkt war der Gerichtsprozess der jahrelang von ihrem damaligen Ehemann sexuell missbrauchten Gisèle Pelicot 2024 in Avignon in vollem Gange. „Die parallele Verhandlung des Falls Gisèle Pelicot und eine NDR-Recherche zu einem Vergewaltiger-Netzwerk im Messengerdienst Telegram kurz nach dem Ende meiner Residenz waren der Auslöser, direkt in die Planung für die nächste Residenz einzusteigen“, sagt die junge Künstlerin. „Mich hat es geärgert, dass die Opfernetzwerke nicht mehr Aufmerksamkeit bekommen. Das will ich mit meinem Projekt ‚Netzwerk‘ ändern.“

Für die Umsetzung kooperiert Wiesner mit lokalen Institutionen wie Wildwasser e.V. und dem Mädchentreff des Rüsselsheimer Jugendtreffs „just“. Als Gastkünstler wird das Projekt außerdem vom Rüsselsheimer Fotograf Kim Joshua Kibler begleitet. Neben der Zusammenarbeit mit Betroffenen arbeitet Wiesner an eigenen Werken: Rund 30 Exponate hat die studierte Heilpädagogin geplant, die technisch crossmedial arbeitet und neben Collagen und lyrischen Texten auch Acrylmalerei, Zeichnungen und Installationen zeigen wird.

Ein besonderer Bestandteil der Residenz ist erneut die Betroffenenwerkstatt, die es Opfern von Gewalt ermöglicht, sich anonym in einem geschützten Bereich künstlerisch auszudrücken. Darüber hinaus lädt ein „Kommunikationswohnzimmer“ Besuchende nach dem Rundgang zum Austausch und zur Information ein.

Die Residenz beginnt am Freitag (3. Oktober) um 12:00 Uhr und endet mit einer Finissage am 1. November um 15:30 Uhr. Während des Residenzzeitraums ist das Atelier dienstags, mittwochs und freitags ab 16:30 Uhr sowie samstags ab 10:00 Uhr und sonntags ab 12:00 Uhr geöffnet.

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