Stellen Sie sich bitte kurz vor, wer Sie sind und was aktuell Ihre Hauptbeschäftigung ist.
Ich heiße Cornelia Piotraschke-Rettig, bin 56 Jahre alt und wohne in Bauschheim. Seit ich aus dem Berufsleben ausgeschieden bin, widme ich mich meinen beiden Ehrenämtern in zwei Kitas und einer Grundschule, reise und fotografiere gerne und lese sehr gerne und viel.
Wie sind Sie darauf aufmerksam geworden, dass es das Projekt der Vorlesepaten gibt, und was hat Sie motiviert sich zu engagieren?
Ich war auf der Suche nach einem Ehrenamt und habe auf der Homepage der Stadt Rüsselsheim gesehen, dass es Lesepaten in Kitas und der Stadtbücherei gibt. Nach der Corona-Zeit war es zuerst schwierig, einen Ansprechpartner zu finden, der mir sagen konnte, was ich tun muss, um Lesepatin zu werden. Aber dann ging alles sehr schnell, und nun bin ich schon über drei Jahre aktiv.
Was begeistert Sie am meisten beim Vorlesen in den Kitas?
Die Motivation der Kinder und die Stimmung beim Vorlesen. Das aktive Zuhören und Bücher bis ins kleinste Detail anschauen lässt mich immer wieder staunen. Und ich merke mit der Zeit, welche Kinder auch von zu Hause das Vorlesen gewohnt sind. Es gibt regelmäßige Stammgäste in den beiden Kitas, dort muss ich schon gar keine Werbung mehr machen, die Kinder sehen mich und kommen direkt mit in den Vorleseraum.
Wie bereiten Sie sich auf das Vorlesen in den Kitas vor? Haben Sie besondere Rituale oder Herangehensweisen, die sich bewährt haben?
Die Bücher, die ich vorlese, leihe ich entweder in der Stadtbücherei in Rüsselsheim oder der Bücherei in Bauschheim aus. Schon das Auswählen ist eine große Freude, und ich bin immer noch begeistert über die Vielfalt in den beiden Büchereien. Ich schaue mir jedes Buch an, und wenn es mir gefällt, geht es mit. Manchmal äußern die Kinder auch Wünsche, diese versuche ich dann natürlich zu erfüllen.
Welche Bücher oder Geschichten kommen beim Vorlesen gut an, und was ist ihr persönliches Lieblingsbuch?
Alle Bücher mit Tierfiguren, Zauberinnen und Zaubern, Feen und Einhörner sind sehr beliebt. Ich achte immer darauf, dass die Bücher die Altersgruppen 3 bis 6 Jahre ansprechen, denn die Gruppen, die zum Vorlesen kommen, sind immer gemischt.
Meine Lieblingsbücher sind die Geschichten der Kuh Liselotte und die von Dr. Brumm.
Wieso sollte man sich als Vorlesepate oder Vorlesepatin engagieren? Was ist das Besondere an diesem Ehrenamt?
Wer gerne Kontakt zu Kindern hat und dazu schon immer gerne liest, ist hier genau richtig. Mir ist es wichtig, Kinder an Bücher heranzuführen und ihnen zu zeigen, wie schön Lesen ist. Außerdem üben sie hierbei aktives Zuhören, aufmerksam und konzentriert zu bleiben, etwas, was sich auch später in der Schule auszahlt. Als Vorlesepatin bekomme ich immer ganz viel zurück, sei es die inhaltliche Auseinandersetzung mit den Büchern als auch den Austausch mit den Kindern darüber hinaus.
Was bedeutet Ihnen persönlich die Tätigkeit als Vorlesepate oder Vorlesepatin?
Es ist mir jedes Mal eine große Freude, wenn ich zwei Vormittage in der Woche in den Kitas unterwegs bin. Der Spaß fängt schon mit dem Aussuchen der Bücher an und während des Lesens wird viel gelacht und erzählt. Mir ist es wichtig, schon die Kita-Kinder an das Lesen und an Bücher heranzuführen. Ich komme jedes Mal mit einem Lächeln auf dem Gesicht nach Hause.
Gibt es noch etwas, was Sie uns mitteilen möchten?
Vorlesen ist für alle Kinder so wichtig - auch zu Hause. Bücher regen die Fantasie an und sie vermitteln wichtige Eigenschaften, auf die die Kinder dann auch in der Schule zurückgreifen können.





