Aber hinter diesen Zahlen steckt noch sehr viel mehr als ein erfolgreiches Festivalprogramm, dem auch ein Sturmtief am Wochenende nichts anhaben konnte. Bereits im dritten Veranstaltungsjahr ist Bel R! nicht mehr aus Rüsselsheim wegzudenken. Getragen von dem jungen Kulturverein sturmfrei e.V., der freien Kunst- und Kulturszene, vielen Unterstützern und Helfenden zeigt Bel R!, wie eine Innenstadt mit Kultur belebt, verändert und bereichert werden kann.
„Mein Highlight war die Stimmung in der Stadt“, kommentiert Oberbürgermeister Patrick Burghardt, der zahlreiche Veranstaltungen des Festivals persönlich besuchte. „Es waren besondere Tage für Rüsselsheim, die ein ganz besonderes Flair in der Stadt erzeugt haben. Was mich in meiner These bestätigt, dass man mit der Kultur beim Thema Stadtentwicklung viel erreichen kann.“
Das Konzept des Bel R! Festivals zeichnet sich durch ein genreübergreifendes Programm aus, das Musik, Theater, Workshops, Kinderprogramm und Ausstellungen, aber auch experimentelle Aktions- und Performancekunst umfasst. Der Fokus des Festivalprogramms liegt dabei auf dem künstlerischen Nachwuchs in der Region. Die über 200 Bewerbungen und Einreichungen zeigen, dass dieses Angebot gebraucht und genutzt wird. Damit bietet Bel R! eine Plattform, bei dem junge Kulturaktive ihr Talent zeigen und neue Formate ausprobieren können. Dem Publikum bietet dieses Konzept zugleich die Gelegenheit, neuen Kulturinitiativen zu begegnen, andere Musik kennen zu lernen und Experimente zu wagen. Denn: alle Veranstaltungen sind kostenfrei und können auch spontan besucht werden. Damit macht das Bel R! Festival diese vielfältigen Kunstformen niederschwellig erlebbar und leistet einen wichtigen Beitrag zur Kunstvermittlung und kulturellen Teilhabe in Rüsselsheim.
Als „Stadt-Raum-Kunst-Festival“ widmet sich Bel R! zudem der kulturellen Belebung des öffentlichen Raums. Neben Musikbühnen am Ufer konnten die Gäste an vielen Plätzen in der Stadt Veranstaltungen erleben. So wurden der Gemeindeplatz, der Europaplatz, der Löwenplatz, das Haus der Senioren, die Stadtkirche oder der Verna-Park zu Pop-Up-Bühnen für Kunst und Kultur.
„Jeder Ort den ich erleben durfte, und das waren leider nicht alle, hatte seinen besonderen Charme. Man ist durch die Stadt gelaufen und hat immer wieder was Neues entdeckt. Auch an Orten an denen man es nicht erwartet hat, wie am ‚freiraum f3‘ in der Ochsengasse, wo plötzlich eine Künstlerin stand, die ein Graffiti gesprüht hat und in dieser sehr tristen Gasse wortwörtlich ‚Farbe ins Leben gebracht hat‘ “, beschreibt Burghardt seine Eindrücke.
Der große Zuspruch, den das Festival erfährt macht deutlich, dass das Konzept von Bel R! aufgeht, Kunst und Kultur dorthin zu bringen wo sie hingehören: in die Mitte der Stadt und der Gesellschaft. Das ausschließlich ehrenamtlich organisierte und gemeinnützig ausgerichtete Festival ist mit diesem Programm ein Leuchtturm der kulturellen Teilhabe und Stadtentwicklung in Rüsselsheim.