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Pressemitteilung

Rüsselsheim wird in das Bund-Länder-Programm „Wachstum und nachhaltige Erneuerung“ aufgenommen – Unterstützung für Quartiersentwicklung im ehemaligen Opel-Areal

Die Stadt Rüsselsheim am Main hat sich erfolgreich um eine Aufnahme in das Bund-Länder-Programm „Wachstum und nachhaltige Erneuerung“ beworben.

Visualisierung eines Bauplanes des E-Baus mit integriertem Garten, Rollwerk, Lounge, Seminarräumen etc.

Das Programm unterstützt Kommunen bei der Bewältigung wirtschaftlicher und städtebaulicher Transformationsprozesse und stellt Fördermittel für Projekte bereit, die den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken, den Klimaschutz voranbringen und historisches Erbe sichern sollen. Mit der Aufnahme eröffnet sich für Rüsselsheim die Möglichkeit, zentrale Entwicklungsmaßnahmen rund um das ehemalige Opel-Areal voranzutreiben. Im Fokus stehen dabei die Erschließung und Entwicklung des „E-Baus“, ein 4.000 Quadratmeter großes Gebäude an der Weisenauer Straße.

Oberbürgermeister Patrick Burghardt würdigt die Aufnahme in das Förderprogramm als Meilenstein: „Mit dem Programm ‚Wachstum und nachhaltige Erneuerung‘ erhält Rüsselsheim die einmalige Chance, das ehemalige Opel-Areal zu einem offenen, zukunftsfähigen Stadtquartier weiterzuentwickeln. Der E-Bau soll dabei zu einem Ort werden, an dem Kultur, Bildung, Gemeinwohl und Innovation zusammenkommen. Dieses Projekt zeigt, wie wir den Wandel aktiv gestalten und neue Perspektiven für unsere Stadt schaffen können.“

Der E-Bau ist Teil der denkmalgeschützten Gesamtanlage des Opel-Altwerks. Jahrzehntelang wurde das Gebäude industriell genutzt; seit rund 20 Jahren steht es leer und befindet sich in einem stark sanierungsbedürftigen Zustand. Dennoch birgt es enormes Potenzial für die Stadtentwicklung Rüsselsheims: Seine Lage zwischen Innenstadt, Bahnhof und der Weststadt sowie seine rustikale Industriearchitektur machen ihn zu einem idealen Ausgangspunkt für eine innovative Quartiersentwicklung.

Die Planungen sehen vor, den E-Bau in einem mehrstufigen Verfahren zu einem Kultur- und Entwicklungscampus auszubauen. Werkstätten, Ateliers, Proberäume, Vereinsräume, soziale Einrichtungen und eine Kita können entstehen. Das architektonische Konzept stammt vom Rüsselsheimer Büro Deichhaus Architektur+Design und setzt auf das ressourcenschonende Prinzip „Haus im Haus“, bei dem neue Raumeinbauten in die historische Struktur eingefügt werden – ein Ansatz, der zugleich Energieeffizienz, Denkmalschutz und flexible Nutzungsmöglichkeiten verbindet. Das Raumkonzept antwortet auf den großen Bedarf an kulturellen Produktionsräumen im gesamten Rhein-Main-Gebiet und bildet die Basis für eine gemeinwohlorientierte Nutzung des Gebäudes.

Ein zentraler Baustein der ersten Förderphase ist die Umnutzung eines Teilbereichs des E-Baus für das soziokulturelle Zentrum Rollwerk, das seit 2022 zu einem wichtigen Anker für Jugend-, Kultur- und Stadtgesellschaft geworden ist. Mit dem Auslaufen des aktuellen Mietvertrags im Altwerk wird ein Umzug notwendig – der E-Bau bietet die langfristige Perspektive für den Erhalt und Ausbau des Rollwerks.

Initiator des Projekts ist Rollwerk-Geschäftsführer Benedikt Becker, der erklärt: „Mit dem E-Bau entsteht eine echte Zukunftsperspektive, die den geplanten nachhaltigen Ausbau des Rollwerk-Konzepts trägt. Ideen, Persönlichkeiten und Geschichten, die im Rollwerk ihren Anfang nehmen, können in diesem Komplex durch kreative Zusammenarbeit weiterreifen. So entsteht ein lebendiger, sich wandelnder Kulturcampus, der flexibel auf seine Zeit reagiert und Raum bietet, damit Menschen und ihre Projekte bis zur eigenen Reife und Selbstständigkeit wachsen können.“

Die Entwicklung des ehemaligen Opel-Areals gilt als eine der größten städtebaulichen Chancen Rüsselsheims der kommenden Jahrzehnte. Wegen der großflächigen Versiegelung, mangelnder Grünstrukturen und starken sommerlichen Wärmebelastung ist das Gebiet zugleich ein Schwerpunkt der kommunalen Klimaanpassungsstrategie. Die geplanten Maßnahmen setzen daher auf Entsiegelung, Regenwassermanagement, Grünflächen, klimafreundliche Bauweisen und neue Wegebeziehungen, die das Areal erstmals für die Öffentlichkeit zugänglich machen.

Baustadtrat Simon Valerius sagt: „Durch die Öffnung bislang unzugänglicher Werksareale entstehen neue Verbindungen zwischen Innenstadt, Mainufer, Wohnquartieren und Bahnhof – eine wichtige Voraussetzung für eine lebendige und barrierefreie Stadtentwicklung. Der geplante Kultur- und Entwicklungscampus bildet einen Ausgangspunkt für die langfristige Transformation des Opel-Areals als neues identitätsstiftendes Stadtquartier.“

Die Stadt rechnet für die gesamte Förderperiode 2026–2035 mit einem Investitionsvolumen von rund 17,5 Millionen Euro, wovon ein erheblicher Anteil in die Sanierung und Erschließung des E-Baus fließen wird. Mittel aus dem Förderprogramm „Wachstum und nachhaltige Erneuerung“ werden in einem jährlichen Verfahren für konkrete Maßnahmen beantragt.

Mit der Aufnahme in das Bund-Länder-Programm starten nun die konkrete Planung und Fördermittelbeantragung für 2026. Bereits im kommenden Jahr sollen, vorbehaltlich der Finanzierung, erste Maßnahmen beginnen – darunter die Erstellung eines Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes für das Fördergebiet, das gemäß den Richtlinien des Förderprogramms innerhalb des ersten Förderjahres vorzulegen ist. Rüsselsheim setzt damit ein klares Signal für eine Stadtentwicklung, die kulturelle Lebendigkeit, soziale Teilhabe, ökologische Verantwortung und zukunftsfähige Mobilität miteinander verbindet.

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